Der Oltmannshof

Hof der Familie Oltmanns in Moorburg (Ammerland)

Kornbrennerei und Ziegelei - Familiengeschichte Oltmanns in Edewecht

Vorstellung des Buches Kornbrennerei und Ziegelei - Familiengeschichte Oltmanns in Edewecht von Dirk Oltmanns.

Neues Buch: Kornbrennerei und Ziegelei - Familiengeschichte Oltmanns in Edewecht

Nachdem Dirk 2012 unsere Familiengeschichte Oltmanns und Willers für Hollwege und Moorburg erstellte, habe er sich anschließend entschlossen, auch noch die davor liegende Familiengeschichte Oltmanns in Edewecht zu bearbeiten. Dafür gab es einen traurigen Anlaß, die Branntweinbrennerei in Edewecht, die Eilert Oltmanns 1824 startete wurde Anfang 2013 abgebrochen (trotz vorigem Denkmalschutz). Zum anderen rückt das Buch einige besondere Jubiläen ins Bewußtsein. 1814, also nunmehr vor 200 Jahren errichtete Eilert Oltmanns das Gebäude zum Gasthof am Markt (dem heutigen Schützenhof). Zehn Jahre später, vor 190 Jahren erhielt er die Konzession zum Kornbrennen. Vor 160 Jahren erhielt sein Sohn Christian Oltmanns die Konzession für die Ziegelei in Jeddeloh.

Das Buch ist in vier wesentliche Kapitel aufgeteilt. Zunächst der Ursprung und die Vorfahren der Familie Oltmanns in Süd-Edewecht. Im zweiten Teil wird die Firmen- und Familiengeschichte zur Gastwirtschaft und Kornbrennerei am Markt behandelt, sowie in zwei weiteren Kapiteln jeweils die Ziegelei in Jeddeloh sowie die Ziegelei in Osterscheps. Ergänzend wird auf einige Familienzweige eingegangen, unterstützt auch mit Tafeln und Namenslisten. Unten stehend die Familiengeschichte ausführlicher und anliegend auch das Inhaltsverzeichnis, ganz unten auch Bildbeschreibungen zu den Fotos im Anhang. Das Buch mit festem Einband und Fadenbindung umfaßt 240 Seiten mit über 200 Abbildungen, davon 50 farbig.

Mehr Informationen unter www.hollwege.com

Kurz zusammengefaßt die wesentliche Familiengeschichte:

Die Familie Oltmanns stammt ursprünglich aus der Kleinbauernfamilie Wilken in Süd-Edewecht, die 1566 erstmalig erwähnt wird mit Wilke Wilken. Einige Nachfahren waren Heuerleute und der Nachname Oltmanns entwickelte sich über eine patronymische Namensfolge, d.h. aus dem Vornamen wurde der Nachname beim Sohn. Die Namensfolge war: Frerich Wilken, Oltmann Frerichs und dann Hinrich Oltmanns.

Eilert Oltmanns (1771-1842) war zweiter Sohn und betrieb mehr aus der Not heraus bereits 1792 Handel mit kleinen Waren, den er stetig ausbaute und dann um 1797 schon einen Krug pachtete.  1806 hatte Eilert Oltmanns die alte Hausmannsstelle Reins gekauft, die 1491 erstmalig genannt wird; vier Jahre später erhielt er – für die Gebühr von jährlich acht Reichstalern – die Konzession für eine Gastwirtschaft. 1814 baute er den „Gasthof am Markt“, den heutigen „Schützenhof“. Außerdem betrieb der Unternehmer einen Kaufmannsladen, eine so genannte Hökerei. 1824 beantragte Eilert Oltmanns eine Konzession für eine Branntweinbrennerei, die er in einem nördlich von seinem Hause gebauten Nebengebäude einrichten wollte. Der Betrieb wurde erlaubt, jedoch mit strengen Auflagen. So musste das reetgedeckte Dach in „Kalk“ gelegt und durch Ziegel feuerfester gemacht werden. Außerdem wurde Eilers Oltmanns aufgetragen, „jederzeit einen guten unverfälschten Branntwein sowie Genever-Schnaps zu brauen, einen ausreichenden Vorrat an Brodkorn auf Lager zu haben und davon jederzeit auch scheffelweise gegen marktgängige Preise zu verkaufen“. Nach dem Tod von Eilert Oltmanns führte dessen Sohn Meine Christian Oltmanns (1797 bis 1879) die Betriebe weiter; außerdem erhielt Meine Christian Oltmanns 1854 eine Konzession für eine Ziegelei in Jeddeloh, die bis 1986 im Eigentum des Jeddeloher Familienzweiges Oltmanns blieb.

Meine Christians Sohn Gerhard (1849 bis 1922) kümmerte sich, vor allem um die Landwirtschaft und die Kornbrennerei. Die Tätigkeit als Gastwirt sei weniger sein Metier gewesen, denn häufig schickte er seine Gäste – so sei es überliefert –bereits abends um 20 Uhr nach Hause. Gerhard Oltmanns galt dennoch als ausgesprochen geschäftstüchtig; zu seiner Zeit war der Unternehmer, der morgens mit seinem Pferdefuhrwerk ins Münsterland fuhr, um Schnaps zu verkaufen, einer der wenigen, die problemlos einen 1000-Mark-Schein wechseln konnten.

Von 1909 bis 1929 betrieb Sohn Friedrich Oltmanns (1880 bis 1948)  ein gut gehendes Elektrizitätswerk, das Haushalte in Edewecht und Scheps versorgte. Friedrich Oltmanns, dessen Sohn Günther (geb. 1914) 1944 in Mazedonien fiel, brachte nach Kriegsende die Brennerei wieder in Betrieb, nachdem sie zehn Jahre still gestanden hatte. Bis 1972 wurden dort noch „Oltmanns Klarer“ und „Oltmanns Korn“ produziert. Später wurde in der Anlage Rohsprit für die Bundesdeutsche Monopolverwaltung“ hergestellt. Auf Betreiben der Gemeinde ist die Familie mit ihrer Landwirtschaft vor rund 40 Jahren aus dem Ortskern in den Göhlen ausgesiedelt worden. Oltmannsche Gebäude auf der heutigen Trasse der Rathausstraße wurden abgerissen, die verbliebenen Gebäude im Dorfkern von der Familie vermietet und später verkauft. Die Gaststätte ist heute noch im Familienbesitz.

Die Ziegelei in Jeddeloh ging an Christian Oltmanns Sohn Heinrich (1831-1877) und dessen Nachfahren. Die Ziegelei wurde nach und nach ausgebaut und 1981 umfaßte sie 10 Betriebe mit mehr als 600 Mitarbeitern. Die Jahresproduktion bei den Dränrohren betrug 100.000 km Rohre. Es wurde ein Gesamtumsatz von mehr als 200 Mill. DM erwartet, 1986 wurde das Unternehmen an die Wienerberger Ziegelindustrie verkauft.

Die Ziegelei in Osterscheps wurde von Gerhard Oltmanns gleichnamigen Sohn Gerhard (1882-1915) im Jahr 1909 gekauft. Die Familie dort mußte einige Schicksalsschläge verkraften. 1911 brannte die Ziegelei ab, 1915 fiel der Familienvater im 1. Weltkrieg und 1945 wurde die Ziegelei im wesentlichen zerstört. Daneben gibt es einige interessante verwandtschaftliche Beziehungen zu Auswanderern in die USA. Bei der Ziegelei wird auch Erfindungsreichtum deutlich, eigene entwickelte Produkte oder Produktionsverfahren. Ergänzend wird auf einige weitere Familienzweige eingegangen, unterstützt im Ganzen auch mit Tafeln und Namenslisten.

Eine kleine Auswahl Fotos aus dem Buch:

1732: Nennung von Oltmann Frerichs, als Häusling und Höker in Edewecht. Vater von Hinrich Oltmanns. (Beispielurkunde für die Vorfahren in Süd-Edewecht).
1732: Nennung von Oltmann Frerichs, als Häusling und Höker in Edewecht. Vater von Hinrich Oltmanns. (Beispielurkunde für die Vorfahren in Süd-Edewecht).

1824: Konzession zur Branntweinbrennerei
1824: Konzession zur Branntweinbrennerei

1835: Tauschvertrag von 1835 zwischen Eilert Oltmanns und seinem Nachbarn Ahlert Oltmer.
1835: Tauschvertrag von 1835 zwischen Eilert Oltmanns und seinem Nachbarn Ahlert Oltmer.

Gasthof 40er: Diese Aufnahme abgedruckt auf einer Postkarte zeigt den Gasthof am Markt um 1940.
Diese Aufnahme abgedruckt auf einer Postkarte zeigt den Gasthof am Markt um 1940.

Gasthof 50er: Gasthof am Markt in den 50er Jahren. Der hintere Teil wurde später aufgestockt, die Tür in der Mitte links an die Seite verlegt.
Gasthof am Markt in den 50er Jahren. Der hintere Teil wurde später aufgestockt, die Tür in der Mitte links an die Seite verlegt.

1927: Brennerei und Haus im Sommer 1927. Die Brennerei links wurde um 1930 aufgestockt.
Brennerei und Haus im Sommer 1927. Die Brennerei links wurde um 1930 aufgestockt.

Rohr1: Georg Oltmanns in Osterscheps war erfinderisch und entwickelte Drainagerohre aus Ton, die man ineinander stecken konnte. Vermutlich handelt es sich bei den abgebildeten Röhren um sogenannte „Moorkerb-Drainröhre“, für deren Herstellung und Vertrieb er um 1930 einen Musterschutz hatte. Das Verfahren setzte sich jedoch nicht durch.
Georg Oltmanns in Osterscheps war erfinderisch und entwickelte Drainagerohre aus Ton, die man ineinander stecken konnte. Vermutlich handelt es sich bei den abgebildeten Röhren um sogenannte „Moorkerb-Drainröhre“, für deren Herstellung und Vertrieb er um 1930 einen Musterschutz hatte. Das Verfahren setzte sich jedoch nicht durch.

Schild1: Flaschenetikett für Branntwein.
Flaschenetikett für Branntwein.

1959: Um 1960 Postkarte vom Gasthof am Markt in Edewecht (heute Schützenhof) mit Außenansicht, Thekenbereich, Blick auf den Gastraum mit Saal und in ein Hotelzimmer.
Um 1960 Postkarte vom Gasthof am Markt in Edewecht (heute Schützenhof) mit Außenansicht, Thekenbereich, Blick auf den Gastraum mit Saal und in ein Hotelzimmer.

Ziegelei-Osterscheps 60er: Luftbild der Ziegelei von Gerhard Oltmanns in Osterscheps ca. 1962. Noch gut zu erkennen die alten Trockenschuppen und die Tonkuhlen. Die Schuppen verschwanden nach und nach bis heute. Die Ziegelei am Lindendamm wird heute von einer Autowerkstatt verwendet.
Luftbild der Ziegelei von Gerhard Oltmanns in Osterscheps ca. 1962. Noch gut zu erkennen die alten Trockenschuppen und die Tonkuhlen. Die Schuppen verschwanden nach und nach bis heute. Die Ziegelei am Lindendamm wird heute von einer Autowerkstatt verwendet.



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